Implantologie
Die Idee ist eigentlich ganz einfach und naheliegend – eine künstliche Zahnwurzel.
Aber erst der schwedische Wissenschaftler Per-Ingvar Brånemark pflanzte 1965 einem Menschen erstmals ein Implantat aus Titan ein. Er entdeckte das Prinzip der Osseointegration – das Einheilen des Implantats in den Knochen. Unter allen Fremdkörpern hat sich Titan in den letzten 20 bis 30 Jahren am überzeugendsten durchgesetzt. Die Verbindung zwischen der Titanoberfläche und dem Knochen ist in vielerlei Hinsicht am zuverlässigsten.
Als festsitzender und voll belastbarer Zahnersatz stellt das Implantat eine hochwertige Alternative zu einer Brücke oder einer Prothese dar. Implantate eignen sich außerdem zur Stabilisierung von Prothesen im zahnlosen Kiefer. Die vielen Vorteile: Natürliche Ästhetik, hoher Trage- und Kaukomfort sowie die Sicherheit und die lange Lebensdauer sprechen für eine Versorgung mit Implantaten. Sie vermeiden außerdem das Abschleifen der Zähne, wie es bei einer Brückenversorgung notwendig wäre. Ausschließlich der verlorengegangene Zahn wird ersetzt! Gleichzeitig wird weiterem Knochenabbau vorgebeugt.
Durch die moderne digitale Röntgentechnik kann per Computersimulation der Implantateingriff heute sehr genau vorausgeplant werden. Mit einer Implantationsschablone ist ein minimalinvasives Vorgehen möglich und erlaubt ein gewebsschonendes operatives Vorgehen.
Kann jeder ein Implantat bekommen?
Kann jeder ein Implantat bekommen?
Man kann heute nahezu jedem Patienten eine Implantation ermöglichen. Die wichtigste Voraussetzung ist ein ausreichendes Knochenvolumen, damit das Implantat einen festen Halt hat. Eine Auskunft, ob eine Implantation bei Ihnen möglich ist, wird ausführlich im persönlichen Gespräch nach entsprechender Voruntersuchung erläutert.
Vor der Implantation
Vor der Implantation
Vor einer anstehenden Behandlung sollte ausreichend gegessen werden, so dass die Anästhesie (Betäubung) gut vertragen wird und anschlägt. Zusätzlich ist es ratsam, bereits vor dem Weg zur Arztpraxis Möglichkeiten zur Kühlung des Kiefers zu Hause bereit zu legen, z. B. kühle Umschläge oder Kühlakkus.
Da die Fähigkeit, Auto zu fahren, möglicherweise beeinträchtigt sein kann, bzw. das Autofahren unter und nach der Narkose ohnehin verboten ist, ist es sinnvoll, eine Begleitperson für den Heimweg zu organisieren. Es ist zu empfehlen, das Rauchen zwei Tage vor dem Eingriff einzustellen.
Der Genuss von Alkohol ist 24 Std. vor Behandlung zu vermeiden. Frauen sollten alle Kosmetika entfernen; auf Schmuckgegenstände sollte verzichtet werden.
Sehr wichtig ist es, vor dem Eingriff die Einnahme von Schmerzmitteln oder blutgerinnungshemmenden Medikamenten mit dem Hausarzt und dem behandelnden Chirurgen zu besprechen. Hier gilt es, unvorhergesehene Reaktionen nach einem operativen Eingriff zu vermeiden. Das generelle Absetzen von Medikamenten sollte in jedem Fall zuvor mit dem Hausarzt besprochen werden.
Nach der Implantation
Nach der Implantation
Unmittelbar nach dem Eingriff kann das Führen von Kraftfahrzeugen beeinträchtigt sein. Am Tag der Operation sollte ganz auf Kaffee und schwarzen Tee verzichtet werden. Das Rauchen und der Alkoholgenuss sollten für mindestens drei, besser sieben Tage eingestellt werden, um das Risiko einer Wundheilungsstörung zu vermeiden. Solange die örtliche Betäubung wirkt, sollte weder getrunken noch gegessen werden. Es besteht die Gefahr, sich zu verbrennen, sich eine Bissverletzung zuzuziehen oder sich zu verschlucken.
Von Spülungen in den ersten zwölf Stunden ist dringend abzuraten. Häufiges Spülen stört die Wundheilung und kann eine Nachblutung verursachen. Bereits am ersten Tag nach der Operation sollte die Mundpflege wieder aufgenommen werden, wobei aber das operierte Gebiet beim Zähneputzen ausgespart werden sollte. Die verordneten Medikamente sollten laut Anweisung eingenommen werden.
Nach der Operation kann es zu einer Wundschwellung kommen, die nach drei Tagen abnehmen sollte. Feuchtkalte Umschläge vermindern Schwellung und Wundschmerz. Diese Umschläge sollten bald nach dem Eingriff begonnen werden. Wärme, Sonnenbestrahlung und schwere körperliche Arbeit bzw. Sport in der ersten Woche nach dem Eingriff sollten vermieden werden.